Grundlagen der Kinder- und Jugendarbeit in Österreich
Was verstehen wir unter Kinder- und Jugendarbeit?
Außerschulische Kinder- und Jugendarbeit umfasst Aktivitäten von, für und mit Kindern und Jugendlichen. Sie beruhen auf freiwilliger Teilnahme und finden außerhalb des formalen Bildungssystems und der Dienste der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe statt. Das Lernen innerhalb der außerschulischen Angebote erfolgt nicht-formal und informell. Um das unterstützen zu können, braucht es qualifizierte Menschen, die die Potenziale und Stärken junger Menschen fördern können.
Hier setzt aufZAQ mit den Zertifizierungsverfahren an: Sie bieten Lehrgängen, die auf die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit vorbereiten, einen Qualitätsnachweis und machen die dort erworbenen Kompetenzen sichtbar.
Wie ist die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit in Österreich strukturiert?
Die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit in Österreich ist vielfältig. Drei wesentliche Bereiche lassen sich aber unterscheiden:
- Verbandliche Kinder- und Jugendarbeit
- Offene Jugendarbeit
- Jugendinformation
Darüber hinaus gibt es vielfältige Initiativen, die von Jugendlichen selbst getragen oder von Älteren unterstützt werden und örtlich gesehen auf verschiedenen Ebenen (lokal, regional, überregional) wirken.
Was ist verbandliche Kinder- und Jugendarbeit?
Sie wird von Kinder- und Jugendorganisationen getragen. Ihre Ziele und weltanschaulichen Hintergründe sind beispielsweise konfessioneller, kultureller, ökologischer oder parteipolitischer Natur.
Die meisten verbandlichen Kinder- und Jugendorganisationen stellen nicht nur altersgerecht konzipierte Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bereit, sondern treten auch als gesellschaftspolitische Akteurinnen auf und setzen sich öffentlich für die vielfältigen Anliegen von Kindern und Jugendlichen ein.
Derzeit erreichen die über 50 Mitgliedsorganisationen der Bundesjugendvertretung rund 1,5 Millionen junge Menschen bis 30 Jahre.
Was ist Offene Jugendarbeit?
Sie findet in Jugendzentren, Jugendtreffs, Jugendcafés und anderen Einrichtungen, aber auch im öffentlichen Raum – wie zum Beispiel in Parkanlagen, an Bahnhöfen oder auf öffentlichen Plätzen – statt. Sie bewegt sich mit ihren Angeboten zwischen sozialer Arbeit, Bildungsarbeit, Kulturarbeit und Gesundheitsförderung und ist ein bedeutsamer Sozialisationsort für junge Menschen in Österreich.
Als professionelles Handlungsfeld ist Offene Jugendarbeit in allen österreichischen Bundesländern ein unverzichtbarer Teil zeitgemäßer kommunaler und regionaler Jugendpolitik. Offene Kinder- und Jugendarbeit schafft Angebote frei von Konsumzwängen und kommerziellen Zielen.
Das bundesweite Netzwerk Offene Jugendarbeit“ (bOJA) ist das Kompetenzzentrum für Offene Jugendarbeit in Österreich.
Was machen die Jugendinformationen?
Sie stellen Informationen zu jugendrelevanten Fragen wie z.B. in den Bereichen Arbeit, Aus- und Weiterbildung, Auslandsmöglichkeiten, EU-Jugendprogramme, Freizeit und Jugendschutz zur Verfügung. Jugendinformationen richten sich an Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 12 und 30 Jahren sowie Fachkräfte in der außerschulischen Jugendarbeit, Lehrer*innen, Eltern und andere erwachsene Bezugspersonen.
Das Bundesnetzwerk Österreichische Jugendinfos (BÖJI) ist ein Zusammenschluss von 28 Jugendinformationsstellen aus ganz Österreich. Sie haben einen eigenen Qualitätskriterienkatalog, der auch Kompetenzen der Mitarbeiter*innen von Jugendinfostellen beschreibt. Deshalb konzentrieren sich die Kompetenzbeschreibungen im Kompetenzrahmen auf verbandliche und Offene Kinder- und Jugendarbeit.