Projekte

LETTra – Fostering literacy in educational technologies in youth work training

Die Covid-19-Pandemie stellt die Kinder- und Jugendarbeit vor unterschiedliche Herausforderungen. Für Bildungsanbieter*innen wurde es notwendig, ihre Angebote digital verfügbar zu machen, um Jugendarbeiter*innen weiterhin Aus- und Weiterbildung zu ermöglichen. Während einigen Anbieter*innen das nötige Know-How fehlte, um digitale Lernräume zu schaffen, nahmen andere dies auch zum Anlass, die digitalen Kompetenzen innerhalb der Organisation zu fördern. Das in diesen Organisationen aufgebaute Wissen soll im Rahmen des EU-Projekts LETTra bewahrt und anderen Ausbildner*innen zur Verfügung gestellt werden.

Unser Ziel ist es, die digitale Lernerfahrungen für Jugendarbeiter*innen zu verbessern – einschließlich Online-Aktivitäten, Blended-Learning-Settings und hybride Lernszenarien in der Aus- und Weiterbildung der Jugendarbeit. Wir wollen Beispiele aus der Bildungspraxis von fünf Organisationen der Jugendarbeit in Österreich und Griechenland sammeln, die bereits mit digitalen Lernwerkzeugen arbeiten. Das gesammelte Material wird analysiert und gute Praxisbeispiele werden hervorgehoben. Basierend auf diesen Erkenntnissen wird ein didaktisches Handbuch mit digitalen Tools entwickelt und in einem Pilotworkshop mit Trainer*innen der Jugendarbeit in Österreich und Griechenland getestet. Das daraus resultierende Kursmaterial wird anderen Ausbildner*innen in der Jugendarbeit in einem Online-Kurs zur Verfügung gestellt.

Das Projektergebnis ist also eine Sammlung an Wissen und Erfahrungen aus verschiedenen Trainingsbereichen und verschiedenen Organisationen der Jugendarbeit. Das Projekt verbessert damit nicht nur die Qualität der Jugendarbeit, indem es die Qualität der Ausbildung von Jugendarbeiter*innen erhöht, sondern macht auch innovative Lernsettings in den Trainingsprogrammen sichtbar. Damit wird der hohen Standard in Ausbildungen der Jugendarbeit und die hohe Kompetenz von Jugendarbeiter*innen auch für ein Publikum außerhalb dieses Bereichs aufgezeigt.

Blockchained Youth Work

Blockchained Youth Work

Blockchains sind nicht zuletzt durch Kryptowährungen wie bitcoin in aller Munde. Dass das Einsatzgebiet der Technologie jedoch viel breiter ist, zeigt das Erasmus+ Projekt „Blockchained Youth Work“, das im Sommer zur Förderung genehmigt wurde. Im Projekt wird untersucht, wie die Blockchain-Techologie Zertifkate, die von Bildungsträger*innen ausgestellt werden, manipulationssicher speichern und öffentlich verfügbar halten kann.

Damit werden die Lernerfolge für andere Bildungseinrichtungen, aber auch potenzielle Arbeitgeber*innen, transparent und verifizierbar. Größere Sichtbarkeit und Vergleichbarkeit gepaart mit der Sicherheit der Blockchain heben insgesamt die Qualität von Ausbildungen und das Vertrauen von Abschlüssen des nicht-formalen Bildungsbereichs. Das Projekt trägt somit direkt und indirekt zur Erreichung des Ziels 8 „Gutes Lernen“ der EU Jugendstrategie bei. Zusätzlich bewirkt die Anwendung einer aktuellen Technologie einen Digitalisierungsschub bei den teilnehmenden Bildungseinrichtungen.

aufZAQ wird im Projekt zum einen die Auswahl geeigneter Bildungseinrichtungen im Jugendbereich übernehmen und entsprechende Qualitätsstandards dafür entwickeln, zum anderen aber im Roll-Out und nachhaltigen Verbreitung der Ergebnisse über das Projekt hinaus. Damit profitiert aufZAQ zum einem von der Entwicklung neuer digitaler Kompetenzen, zum anderen heben wir unsere etablierten Qualitätsstandards für den nicht-formalen Bereich auf einen internationalen Level. Das Projekt „Blockchained Youth Work“ startete im Dezember 2022 und ist auf drei Jahre ausgelegt.

Qualifizierte Jugendarbeiter*innen für Europa / Qualified Youth Workers for Europe

aufZAQ hat gemeinsam mit dem Forschungsprojekt JumP – Jugendarbeit mit Perspektive – der Fachhochschule Kempten das Projekt „Qualifizierte Jugendarbeiter*innen für Europa“ durchgeführt. Ziel des Projekts ist die Förderung der Transparenz und Anerkennung von Kompetenzen und Abschlüssen von Jugendarbeiter*innen. Beide Projektpartner*innen entwickelten in den letzten Jahren fundierte theoretische Kompetenzmodelle, die auf der Praxis der Jugendarbeit in der jeweiligen Region aufbauen und in ihrer Art einzigartig sind. Sie beziehen sich auf den Europäischen Qualifikationsrahmen und sind für die gesamte Kinder- und Jugendarbeit formuliert, also die verbandliche und offene Jugendarbeit sowie für ehrenamtlich und hauptamtlich Tätige.

Im Rahmen dieser Kooperation wurde ein Handbuch entwickelt, das das Thema Kompetenzanerkennung wissenschaftlich und gleichzeitig gut verständlich für eine breite Zielgruppe aufarbeitet.

Das Handbuch versteht sich dabei als ein Qualitätsentwicklungsinstrument zur Aus- und Fortbildung von Jugendarbeiter*innen.  In diesem Sinne trägt es zur Transparenz und Anerkennung  ihrer Kompetenzen bei und bietet einen Überblick über den aktuellen Fachdiskurs. Dafür werden Erkenntnisse der formalen  hochschulischen Qualifizierung für Kinder- und Jugendarbeit  mit jenen aus dem nicht-formalen Bereich verknüpft. So können  wertvolle Perspektiven für zukünftige Qualifikationen und Anerkennungsvorhaben entwickelt werden.

Das Handbuch „Qualifizierte Jugendarbeiter*innen für Europa“ steht als Ergebnis des Projekts in deutscher und englischer Sprache frei zur Verfügung.

Ein Informationsblatt zum Projekt kann hier heruntergeladen werden: Informationsblatt_Handbuch

Printausgaben des deutschsprachigen Handbuchs können unter info@aufZAQ.at kostenlos bestellt werden, solange der Vorrat reicht.

Download des deutschsprachigen Handbuchs:
1_Qualifizierte_JugendarbeiterInnen_fuer_Europa
2_aufZAQ_Kompetenzrahmen
3_Qualifikationsprofil_Jugendarbeit

Download des englischsprachigen Handbuchs:
1_Qualified_Youth_Workers_for_Europe
2_aufZAQ_Competence_Framework
3_Qualification_Profile_For_Youth_Work

Hier können die Dateien gesammelt als ZIP-Datei heruntergeladen werden:
complete_package

Das Handbuch setzt sich aus 3 Teilen zusammen:

Teil 1 „Qualifizierte JugendarbeiterInnen für Europa – Ein Handbuch zur Anerkennung von Kompetenzen“:
Dieser Informationsteil zeigt die Relevanz von Anerkennung und Transparenz von Kompetenzen von Jugendarbeiter*innen auf. Er bietet Einblick in den inhaltlichen Diskurs. Dabei werden grundlegende Begrifflichkeiten definiert. Es geht darum, was Anerkennung beinhaltet und welche politischen Entwicklungen dahinter stehen. Ein Überblick über bereits existierende Möglichkeiten der Anerkennung von Kompetenzen leitet dann zu den beiden Kompetenzmodellen über.

Teil 2 „aufZAQ-Kompetenzrahmen für die Kinder und Jugendarbeit – Im Überblick“:
Der zweite Teil stellt den aufZAQ-Kompetenzrahmen für die Kinder- und Jugendarbeit im Überblick dar. Dieser gilt als verbindlicher Standard für den Bereich der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit in Österreich. Er ermöglicht die Einordnung von Kompetenzen in der Jugendarbeit auf den Qualifikationsniveaus II bis VI des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR). Zudem beschreibt dieser Teil das wissenschaftliche Vorgehen in der Erstellung des aufZAQ-Kompetenzrahmens.

Teil 3 „Qualifikationsprofil Jugendarbeit – Benötigte Kompetenzen von hauptberuflichen Fachkräften in der Kinder- und Jugendarbeit“: Der dritte Teil stellt das Qualifikationsprofil Jugendarbeit vor. Es handelt sich dabei um ein Kompetenzmodell für hauptberufliche Fachkräfte in der Jugendarbeit in Deutschland. Es basiert ebenfalls auf dem Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR) und macht erworbene Kompetenzen an den hochschulischen – und damit formalen – Bildungsbereich anschlussfähig. Außerdem regt es zur Reflexion und Diskussion des professionellen Selbstverständnisses von hauptberuflichen Fachkräften in der Jugendarbeit an.